Ines wohnt schon seit vielen Jahren hier in Shanghai und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die schönsten, originellsten und verstecktesten Cafés zu finden!
Immer wenn wir uns auf einen Kaffee treffen, schickt sie mir eine Adresse und ich muss dann suchen. Warum suchen, wenn ich doch eine Adresse haben? Ganz einfach. In Shanghai gibt es unzählige Cafés, die kein Schild haben. Entweder man weiß, dass es das Café genau hier gibt oder man läuft daran vorbei.
Bisher hatte Ines mir Cafés gezeigt, die zwar versteckt, aber doch noch ganz normale Cafés sind. Wie zum Beispiel das „A room“ in der Former French Concession. Um es zu finden, muss man in einen Compound und dann scharf um die Ecke, in einen Hinterhof rein. Nichts für Feiglinge. Aber ich habe in den vergangenen Monaten gelernt. Ich weiß: Einfach weiterlaufen. Um jede Ecke und hinter jede Tür schauen. Dann finde ich Ines. Meistens sitzt sie dann schon mit einem breiten Lächeln auf und einem Kaffee an den Lippen und wartet auf mich.
Letzten Freitag haben wir uns auf das nächste Level der Suche nach versteckten Cafés begeben. Cafés, die nur an wenigen Tagen in der Woche und auch immer erst ab 12:30 Uhr geöffnet sind. In diesen Cafés gibt es ausschließlich schwarzen Kaffee. Keine Milch. Keinen Zucker und auch sonst nichts.
Ines hatte mir eine Adresse geschickt, die ich dann auch im zweiten Anlauf gefunden habe. Aber leider standen wir vor einem abgeschlossenen Gitter. Auch unsere drei Versuche, von der anderen Seite in den Lilong (chinesische Nachbarschaft) zu kommen, scheiterten. Der Wächter war nicht gewillt, uns reinzulassen und bestand darauf, dass es hier kein Café gäbe. Irgendwann waren dann auch wir bereit, aufzugeben und haben uns das nächste Café mit dem gleichen Konzept gesucht. Mit Ines an meiner Seite, war es überhaupt kein Problem, es zu finden. Aber es war geschlossen. Super enttäuscht haben wir uns trotzdem erst mal in den Minigarten gesetzt. Und siehe da, da kam doch tatsächlich der Betreiber um die Ecke. Wir hätten anrufen sollen, dann wäre es früher gekommen. Egal. Wir waren da, er war da und wir würden unseren Kaffee bekommen. Und mehr noch. Ich meine Geschichte.
Weiterlesen beim Blog „SHANGHAI AND I“
Nicole ist im Mai 2019 voller Vorfreude in das Abenteuer Shanghai gestartet und hat sich Hals über Kopf in die Millionenmetropole verliebt. Seit ihrer Ankunft bloggt sie über ihre kleinen und manchmal auch größeren Unwägbarkeiten des Alltags, über die Dinge, die sie jeden Tag wieder auf’s Neue in Erstaunen versetzen und manchmal auch einfach nur über bekannte und weniger bekannte Attraktionen, Geschichte und Geschichten rund um Shanghai!